Ich bin Dominique und ich das Gesicht hinter der Seite GREENSOUL!

Zu lernen, wie man Schadstoffe vermeidet, seinen Körper entgiftet und gesund lebt, hat mein Leben verändert.

Heute bin ich nicht nur frei von chronischen Beschwerden, sondern berate auch andere andere Menschen dabei, genauso wie ich wieder gesund zu werden.

Vegan wie Du und ich: Daniel #7

Nun kommt mit Daniel auch mal wieder ein Mann, der zeigt, dass man(n) auch als Veganer ausgesprochen leistungsfähig sein kann! (Oder vielleicht gerade deshalb…?!)

 


Seit wann lebst Du vegan und was war der Auslöser dafür? Gab es einen  Schlüsselmoment oder war es eine Vielzahl von Gründen, die Dich zu diesem Entschluss bewegt haben?

Ich habe am 15. August 2010 das letzte Schnitzel meines Lebens gegessen. In den Monaten zuvor war ich immer mal wieder mit dem Thema vegetarische/vegane Ernährung in Kontakt gekommen – insbesondere über den amerikanischen Blog “No Meat Athlete”, den ich ganz zufällig über eine Google-Suche nach Trinkrucksäcken gefunden hatte. Matt Frazier berichtete dort über seine Erfahrungen als vegetarischer Marathonläufer (inzwischen lebt er vegan). Was ich dort las faszinierte mich, und ich fasste den Entschluss, vier Wochen lang kein Fleisch zu essen, um zu sehen, wie ich mich damit fühlen würde. Das war jedenfalls der Plan.
Was dann aber passierte war, dass ich gleich in den ersten beiden Wochen alles an Informationen aufsaugte, was ich zwischen die Finger bekommen konnte, und so die ziemlich hässliche Wahrheit über den Umgang der Menschen mit sogenannten “Nutztieren” kennenlernte. Ich wollte damit nichts mehr zu tun haben, und deshalb war die logische Konsequenz, keine Produkte mehr zu konsumieren, für die Tiere getötet, gequält oder sonstwie missbraucht werden. Das war ein ziemlich plötzlicher Schritt in ein neues Leben, den ich aber noch keine einzige Sekunde bereut habe.

Hast du durch die Umstellung eine Veränderung in Dir bemerkt? Auf welchen Ebenen hat sich diese abgespielt?

Von körperlichen Veränderungen kann ich nicht berichten – ich habe zwar das Gefühl, mich etwas besser von harten Trainingsläufen und Wettkämpfen zu erholen, aber das lasse ich nicht zählen, weil es nur ein subjektiver Eindruck ist. Deshalb stehe ich dem gegenwärtigen “vegan-macht-dich-unsterblich”-Hype auch ziemlich kritisch gegenüber. Eine ausgewogene vegane Ernährung ist sicherlich gesünder als die westliche Durchschnittskost, aber es gibt auch keinen Grund für die Annahme, vegan sei das ernährungstechnische Nonplusultra.
Die Veränderung auf der psychologischen Ebene hätte hingegen größer nicht sein können. Ich fühle mich heute mehr im Reinen mit mir selbst, weil mein Handeln hinsichtlich des Konsums tierischer Produkte mit meinen Überzeugungen in Einklang steht. Ich denke das ist ein Stressfaktor, der vielen Menschen gar nicht so bewusst ist: dass sie auf der einen Seite unseren Umgang mit bestimmten Tieren nicht gutheißen, ihn auf der anderen Seite aber durch ihr Konsumverhalten unterstützen. Diesen psychologischen Konflikt gibt es natürlich noch in vielen anderen Bereichen, zum Beispiel wenn wir Klamotten aus Kinderarbeits-Ländern kaufen oder unseren Elektroschrott in die dritte Welt schicken, aber bei der Massentierhaltung ist er besonders offensichtlich – und überraschend leicht aufzulösen, denn vegan zu leben ist nicht schwer!

Wie hat Dein Umfeld auf Deine Umstellung reagiert?

Ich hatte sicher großes Glück, denn meine Freundin Katrin hat sozusagen vom ersten Tag an vegetarisch mit mir gegessen und ist dann auch mit mir zusammen vegan geworden. Meine Familie war zuerst schon überrascht, aber dann auch neugierig und interessiert, als ich über meine Gründe gesprochen habe. Inzwischen essen meine Mutter und meine beiden Schwestern selbst schon seit einem Jahr vegetarisch, und wenn wir bei meinen oder Katrins Eltern zu Besuch sind werden wir jedesmal fürstlich vegan bekocht!

Hast du Tipps für alle Neulinge, die auch vegan leben wollen?

Der wichtigste Tipp ist, nicht ewig drüber nachzudenken, sondern es einfach zu tun. Es ist auf jeden Fall die richtige Entscheidung.
Tipp Nummer zwei ist, es locker und unverkrampft angehen zu lassen. Niemand kann ein hundertprozentig veganes Leben leben, schon gar nicht von heute auf morgen.Und drittens: die besten veganen Genüsse sind häufig die simpelsten. Zum Beispiel eine pure Avocado. Oder eine Banane mit Erdnussbutter. Oder eine Wassermelone.

Welche veganen Gerichte kochst Du regelmäßig? Kochst Du mit Kochbüchern oder eher “freestyle”?

Ich bin ein großer Fan von “One-Pot-Meals”, also Gerichten, bei denen man alle Zutaten in einen einzigen Topf schmeißt. Die schmecken super, man kann sich kreativ austoben und lauter leckere und gesunde Sachen verarbeiten. Außerdem muss man später nur einen Topf schrubben, was natürlich auch ein Pluspunkt ist.
Katrin und ich lassen uns gerne von Kochbüchern und veganen Foodblogs inspirieren, haben aber inzwischen einen ziemlich großen Fundus an Gerichten, die wir jederzeit ohne Rezept zubereiten können. Meine persönlichen Favoriten sind Gemüseeintopf, Pasta mit Brokkoli und Tempeh und asiatische oder auch indische Curries in allen Variationen.

Was war Dein schönstes/seltsamstes/witzigstes Erlebnis in Bezug auf Deine vegane Ernährungs-/Lebensweise?

Oh, schöne Ereignisse gab es eine Menge! Der Tag, an dem Katrin und ich den ersten Artikel auf unserem Blog über vegane Ernährung und Laufsport veröffentlicht haben. Viele, viele neue Freundschaften und Begegnungen. Der erste gelungene vegane Kuchen. Und das schönste ist: es hört nicht auf, sondern wird immer besser!

Wenn Du jemanden vegan bekochen könntest, wer wäre diese Person (gewesen) und was würdest Du für sie kochen?

Außer Katrin gibt es da eigentlich keine bestimmte Person. Ich würde jeden bekochen, der sich ehrlich für veganes Essen interessiert, mir sympathisch ist und vielleicht noch einen leckeren veganen Wein beisteuert. Zum Beispiel mit einem Curry. Als Dessert definitiv selbstgemachtes Bananeneis aus 100% Bananen – was besseres gibt’s nicht. Wer mich mit lahmen Vegetarierwitzen nervt, wird mit frischem Koriander bestraft – einem der wenigen pflanzlichen Lebensmittel, die ich für absolut ungenießbar halte!

Du bist auf einer einsamen Insel gestrandet  – welche 3 veganen Lebensmittel möchtest Du auf keinen Fall missen?

Das ist einfach: Äpfel, Bananen und Erdnussbutter!

Gibt es irgendetwas, was Dir noch auf dem Herzen liegt und was Du den Lesern des Blogs, egal ob vegan, vegetarisch oder omnivor, mitteilen willst?

Zwei Dinge sogar. Lieber Leser, liebe Leserin, wenn du tierische Lebensmittel isst, iss ab sofort etwas mehr pflanzliche. Wenn du noch keinen Sport treibst, fang heute damit an. Beides wird dich glücklicher und die Welt ein bisschen besser machen.


Vielen Dank nochmal, Daniel, dass Du Dich bereiterklärt hast, bei dem Interview mitzumachen! 🙂

 

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