Quecksilber Vergiftung im Körper?
Quecksilberquellen im Alltag
Symptome einer Quecksilbervergiftung
Ausleitung von Quecksilber
Was ist Quecksilber?
Quecksilber, chemisch Hg, ist ein natürlich vorkommender Stoff, der weltweit in der Umwelt vorkommt. Es ist auch ein typischer Bestandteil der Steinkohle. Obwohl es ein natürlicher Stoff ist, ist es für Menschen und Tiere giftig. Es ist neben Blei und Cadmium das bekannteste Umweltgift aus der Gruppe der Schwermetalle. Quecksilber findet technische Anwendung bei Elektrolyseverfahren, bei der Herstellung von Batterien, Katalysatoren, Pigmenten und Pestiziden (Fungizide) sowie als Dentalquecksilber für Amalgamzahnfüllungen.
Quecksilberquellen im Alltag
Leider ist Quecksliber überall im Alltag zu finden, oftmals sogar in Gegenständen oder Geräten oder aus Industrien, von denen man es nicht erwartet hätte. Eine bekannte Quelle sind die alten Quecksilberthermometer, welche nicht digital, sondern analog messen. Die Temperatur wird mittels einer Quecksilbersäule gemessen, die mit der Temperatur steigt. Wenn das Thermometer zerbricht, ist dies sehr gefährlich, und es sollte rückstandsfrei entsorgt werden. Selbst in Raumthermometern befindet sich Quecksilber. Bei manchen wird die Quecksilbersäule bunt eingefärbt, damit es nicht direkt mit Quecksilber in Verbindung gebracht wird und der Verbraucher sich in Sicherheit wiegen kann. Wer sich ein solches Messgerät erwerben möchte, sollte darauf achten, dass es sich um rote Flüssigkeit handelt, denn diese ist ungefährlich. Auch in den neuen Energiesparlampen und in vielen Leuchtstoffröhren ist Quecksilber zu finden, was bei den alten Glühbirnen nicht der Fall war. Deshalb wird auch überlegt, ob sie wieder eingeführt werden sollten.
Die größte Quelle für Quecksilber sind jedoch weiterhin Amalgamplomben, denn diese bestehen zu einem großen Anteil aus dem Schwermetall. Die Folge ist, dass viele Zahnärzte nur noch Keramikfüllungen anbieten, da diese ohne Nebenwirkungen auf den Körper sind. Der Nachteil ist, dass sie von den Krankenkassen meist noch nicht bezahlt werden und der Patient dafür selber aufkommen muss.
Jedes dritte in der EU geborene Baby kommt heute mit zu hohen Quecksilberwerten zur Welt – hier droht ein schleichender Intelligenzverlust. Sichere Aufnahmegrenzwerte für Menschen gibt es nicht. Um die Menschen zu schützen, müssen die Quecksilberemissionen drastisch reduziert werden.
Peter Jennrich, Facharzt für Allgemeinmedizin, klinischer Toxikologe für Schwermetalle
Im Lebensmittelbereich sind vor allem große Fischarten wie Thunfisch, Schwertfisch und der Hai mit Quecksilber belastet. Diese großen Raubfische sind besonders belastet, da diese über die Nahrungskette zu einem Akkumulator von schädlichen Faktoren werden. Sie speichern nicht nur Giftstoffe aus dem Wasser, das durch ihren Körper zirkuliert, sondern auch alle Umweltgifte, die sie über ihre verseuchte Nahrung aufnehmen.
Auch im Tabak kann Quecksilber vorhanden sein, jedoch nur, wenn der Tabak mit Quecksilbersalzen gewaschen wurde. Deshalb sollte darauf geachtet werden, dass man nur Biotabak oder Tabak ohne Konservierungsstoffe und Zusätze raucht.
Braunkohlekraftwerke verursachen in Deutschland die Hälfte der Quecksilberemissionen . Ein weiterer Teil der Emissionen stammt von Abgasen von Fahrzeugen, die unsere Luft mit Blei, Quecksilber und Arsen verschmutzen. Und auch Krematorien geben große Mengen von Quecksilber in die Luft ab, die aus den Mündern (mit Amalgamplomben) der Leichen stammen, die verbrannt werden. So absurd das Ganze klingt, aber diese Quelle ist eine der größten Luftverschmutzer.
In LCD-Monitoren sind Leuchtstoffröhren vorhanden, die ebenfalls Quecksilber aufweisen. Deshalb sollte besonders vorsichtig mit diesen Geräten umgegangen werden. Viele Hersteller werben damit, dass der Hg-Wert bei ihren Geräten ziemlich gering ist. Auch wer sich einer Grippeschutzimpfung unterziehen möchte, der bekommt unter anderem Quecksilber in den Körper gespritzt, denn es gilt in der Medizin als Konservierungsstoff.
Quecksilber kann durch verunreinigtes Wasser in die Lebensmittelkette gelangen. Wer dieses trinkt, kann eine Vergiftung bekommen. Auch wer Dämpfe von Quecksilber einatmet, ist gefährdet. Ebenso, wenn Amalgamplomben entfernt werden und durch Kunststoff ersetzt werden sollen, kann dieses Gift dabei austreten und in den Körper gelangen.
Symptome einer Quecksilbervergiftung
Es gibt leichte und schwere Formen einer Quecksilber-Vergiftung. Das Quecksilber wird in verschiedenen Organen gespeichert, wie zum Beispiel im Gehirn, der Leber, der Milz und den Nieren und nur ganz langsam über die Nieren wieder ausgeschieden. Je mehr davon im Körper ist, umso schlimmer sind die Symptome.
Bei einer leichteren Vergiftung kann es zu verstärktem Speichelfluss, Zahnfleischentzündungen, Zahnlockerung, Müdigkeit, Durchfällen, Kopf- und Gliederschmerzen oder zu Nierenentzündungen kommen. Da diese Symptome auf verschiedene Ursachen bzw. Krankheiten hindeuten können, ist es für den Arzt schwierig, als Ursache eine Quecksilber-Vergiftung festzustellen. Deshalb sollte bei oben genannten Ursachen ein Bluttest auf eine Hg-Quecksilbervergiftung gemacht werden, um diese zu erkennen oder evtl. auch auszuschließen.
Unbehandelt oder bei schwerer Erkrankung können weitere Symptome auftreten wie eine Schädigung des Nervensystems. Dabei kommt es zu Muskelzuckungen, Gefühls-, Hör-, Seh-, Gang- oder Sprachstörungen, Stimmungsschwankungen, Denkschwäche, Erregungs- und Angstzustände und/oder eine Persönlichkeitsveränderung. Treten diese Symptome auf, muss dringend gehandelt werden. Ist die Vergiftung chronisch, kann sie ambulant behandelt werden. Passiert sie aber durch einen Unfall, muss sie sofort intensivmedizinisch behandelt werden, um schlimme Folgeschäden zu verhindern bzw. sie einzuschränken.
Ein nicht unbekanntes Beispiel für eine schwere Vergiftung ist die sog. Minamata-Krankheit in Japan. Sie wurde durch den Verzehr von vergifteten Fischen ausgelöst. Auch die Meeresfrüchte waren betroffen. Mehrere Tausend Einwohner der Küstenstadt Minamata litten lange unter dieser schweren Quecksilbervergiftung, die durch die Abwässer einer Firma in die Bucht gelangten. Die Folgen waren schwerwiegend. So kam es bei den Bewohnern u.a. zu Muskelschwund und Nervenstörungen. Die neugeborenen Babys kamen mit Missbildungen auf die Welt, und 120 Menschen überlebten die Katastrophe nicht. Dieser Fall zeigt, wie gefährlich Quecksilber ist und dass die Probleme nicht zu leichtfertig angegangen werden sollten.
Ausleitung von Quecksilber
Liegt die Vermutung vor, dass eine akute oder chronische Quecksilbervergiftung vorliegt, sollte auf jeden Fall ein Bluttest vorgeonmmen werden. Zeigt dieser eine Vergiftung an, wird mit einer sogenannten Ausleitungstherapie angefangen. Dies bedeutet, dass der Patient Substanzen erhält, welche das Quecksilber bindet und so besser und schneller ausgeschieden werden kann. Außerdem wird das Gift damit inaktiviert und stellt keine weiteren Schäden in den Organen mehr an. In erster Linie wird dafür ein sogenannter Chelatbildner eingesetzt. Zink und Selen ist dabei auch von großer Bedeutung. Ebenfalls wichtig zur Unterstützung der schnellen Ausscheidung sind die Vitamine A, C und E.
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