Glücklichsein – Das Beste für Deine Gesundheit
Der folgende Beitrag ist ein Gastbeitrag von der lieben Katharina, aka dem Glücksdetektiv oder besser gesagt der Glücksdetektivin!
Was ist, wenn ich Dir sage, dass es einen Weg gibt, wie du Dein Immunsystem stärken, gesünder werden und sogar länger leben kannst, und es hat absolut nichts mit Deiner Ernährung oder Deinem Sportverhalten zu tun.
Würdest Du mir glauben?
Der Traum vom längeren Leben
Adam*, ein 36-jähriger homosexueller Mann aus San Francisco, infizierte sich Ende der 80er Jahre mit HIV. Genauso erging es auch seinem Lebenspartner Glen, bei dem die Infektion schon bald zum Ausbruch von AIDS führte. Adam pflegte fortan Glen und nahm in diesem Zusammenhang auch an einer Studie der University of California teil, bei der er über mehrere Jahre hinweg alle zwei Monate zu den negativen und positiven Aspekten seines Lebens befragt wurde.
Glen starb schon bald, und ein Jahr später brach auch bei Adam das Virus aus. Die Ärzte bescheinigten ihm, dass er wahrscheinlich noch sechs Monate zu leben hatte, auf keinen Fall aber länger als ein Jahr. Doch Adam weigerte sich im Schatten dieses Todesurteils zu leben. Jeden Tag betrachtete er als Segen, da ihm jeder Tag etwas schenkte, das er feiern konnte: den Duft der Blumen, die Freundlichkeit eines Freundes, die Chance, unabhängig zu bleiben…
Und während sich Adam täglich auf das Positive in seinem Leben konzentrierte, wurden seine Tage immer mehr. Die Jahre zogen ins Land, und er und seine Freunde konnten nicht anders, als Adams positive Lebenseinstellung dafür verantwortlich zu machen, dass er bei Kräften geblieben war. Als er schließlich doch an den Folgen der AIDS-Erkrankung starb, hatte er die ärztliche Diagnose um neun Jahre überlebt.
Adams Geschichte ist bei Weitem kein Einzelfall. Eine positive Lebenseinstellung wirkt lebensverlängernd. Das ist auch das Ergebnis einer berühmten Studie, bei der 180 katholische Nonnen über einen Zeitraum von mehr als 70 Jahren begleitet wurden. Als junge Frauen hatte man die Nonnen aufgefordert Autobiografien zu schreiben, die dann im Hinblick darauf geprüft wurden, wie viele positive Gefühle zum Ausdruck gebracht wurden.
So zeigte sich, dass die fröhlicheren Schwestern bis zu zehn Jahre älter wurden. Das Ergebnis ist v.a. deswegen so beeindruckend, weil alle anderen Umstände im Leben der Nonnen überaus vergleichbar waren (gleiche Arbeit, gleiches Essen, gleicher Anteil an Bewegung etc.).
„Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein.“ (Voltaire)
Glücklich zu sein verlängert jedoch nicht nur das Leben. Es schützt weiterhin vor Herzinfarkten, Infekten, Diabetes, Depressionen und eine Reihe weiterer Erkrankungen. Wer über eine optimistische und positive Lebenseinstellung verfügt, wird seltener krank, hat ein besseres Immunsystem und eine um 50 Prozent verminderte Sterblichkeit.
Dazu kommt, dass sich glückliche Menschen in der Regel gesünder ernähren und weniger gesundheitsschädliche Verhaltensweisen wie exzessives Rauchen oder Trinken ausüben.
Körper, Geist und Seele bilden eine Einheit
Wir leben in einer Zeit, in der die meisten Menschen umfassend darüber aufgeklärt sind, wie wichtig gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und das Einhalten der ärztlichen Vorsorgetermine sind. Aber die Bedeutung einer glücklichen Lebenseinstellung für unsere Gesundheit ist noch nicht wirklich in unser Bewusstsein vorgedrungen.
Dabei wissen wir doch schon lange, dass Körper, Geist und Seele eine Einheit bilden. Man kennt das doch zu Genüge: ist man traurig oder fühlt sich nicht gut, fängt sofort die Nase an zu laufen und der Hals kratzt. In Zeiten starker Anspannung kommt es zu extremen Muskelverspannungen. Stress führt zu Bluthochdruck oder Tinnitus, und Magengeschwüre sind nicht selten Folge von unterdrückten Gefühlen.
Die Liste dieser so genannten psychosomatischen Beschwerden lässt sich ewig weiter fortsetzen.
Das zeigt eindrucksvoll, wie sehr es auch im Alltag von unserer Gefühlslage abhängig ist, ob wir krank werden oder nicht. Sind wir glücklich, halten wir mehr aus und können uns länger und stärker zur Wehr setzen. Das belegte auch eine Studie, in der Versuchspersonen mit Schnupfen- und Grippeviren infiziert wurden (was man nicht alles im Namen der Wissenschaft machen darf…!). Die Frohnaturen unter den Teilnehmern erkrankten deutlich seltener als ihre weniger glücklichen Zeitgenossen.
Geht es unserer Seele gut, ist also auch der Körper gesünder. Und wann könnte es uns besser gehen, als wenn wir glücklich sind?
Glücklichsein ist die beste Prävention
Wer wahrhaft gesund sein möchte, der sollte Entspannung und Glück ebenso in sein Leben integrieren wie Sport und eine vitamin- und ballaststoffreiche Ernährung.
Und mit Glück meine ich nicht nur gute Laune. Klar ist es ein guter Anfang, häufiger Dinge in den Alltag einzubauen, die einem Vergnügen bereiten; sei es ein Treffen mit der besten Freundin, ein heißes Verwöhnbad oder ein ausgedehnter Spaziergang an der frischen Luft.
Aber das allein reicht nicht aus, um ein zufriedenes und erfülltes Leben zu führen. Dazu bedarf es auch einer positiven und optimistischen Grundstimmung, die alles andere durchdringt. Denn natürlich können wir nicht immer froh sein. Das Leben besteht nicht nur aus Vergnügen. Aber wir können eine tiefe Zufriedenheit in uns tragen, die dazu führt, dass wir unser Leben als sinnvoll erachten und es von seiner besten Seite sehen.
Glückliche Menschen verfügen bspw. auch über gute soziale Beziehungen und auch diese wirken sich positiv und unmittelbar auf unsere Gesundheit aus. So hat der amerikanische Psychologie John Gottman herausgefunden, dass Paare, die sich gut verstehen über deutlich bessere Blutwerte verfügen. Gottman‘s Schlussfolgerung lautete daher: „Würden Menschen nur einen Bruchteil der Zeit, die sie im Fitnessstudio verbringen, darauf verwenden, an ihrer Beziehung statt an ihrem Körper zu arbeiten, würde ihre Gesundheit davon mindestens dreimal so sehr profitieren.“
Glücklich und zufrieden zu sein ist also das Beste, was wir für unsere Gesundheit tun können. Das soll kein Freifahrtschein für Fast Food und Bewegungsfaulheit sein, aber Ernährung und Sport (und auch Entspannung) sind eben nur die halbe Miete. Wer widerstandsfähiger im Angesicht von Krisen werden und ein langes, gesundes Leben führen will, der tut gut daran, seine Lebenseinstellung grundsätzlich zu überdenken.
Und wenn Euch das nächste Mal jemand dumm kommt, weil Ihr so positiv durchs Leben geht und glücklich seid, wo es doch so viel Leid auf der Welt gibt und überhaupt…, dann haltet es wie Voltaire und antwortet:
“Ich habe beschlossen glücklich zu sein, da es sehr förderlich für die Gesundheit ist.”
Spiel, Satz und Sieg.
* Aus Barbara Fredrickson: “Die Macht der guten Gefühle.”
Katharina Tempel ist Diplom-Psychologin und unterstützt Menschen dabei, mit Hilfe der Positiven Psychologie ein glückliches und erfülltes Leben zu führen.
Hallo Katharina, hallo Dominique,
was in dem Artikel steht, kann ich nur bestätigen:
Egal wie viele grüne Smoothies ich trinke oder wie oft ich Sport mache oder wieviel ich schlafe: solange es mir emotional nicht gut geht, ist auch mein Immunsystem nicht so stark und ich werde viel schneller krank.
Auch wenn eine gesunde Ernährung bei mir einen hohen Stellenwert hat, glaube ich daher inzwischen, dass der psychische Faktor, also wie glücklich, zufrieden und im Reinen ich (mit mir) bin, fast noch wichtiger für ein gesundes Leben ist.
Danke für den Artikel!
LG, Romy
Liebe Romy,
vielen Dank für deinen schönen Kommentar.
Mir geht es ganz genauso. Ich weiß eigentlich immer, wann ich mich erkälten werde, denn es sind ausschließlich solche Tage, an denen es mir emotional überhaupt nicht gut geht.
Ich denke, dass es den meisten Menschen so ergeht, die wenigsten aber so bewusst sind, dass sie die Zusammenhänge sehen und begreifen.
Insofern finde ich es großartig, dass du zu dieser Erkenntnis gelangt bist.
Liebe Grüße,
Katharina